Das war das Ziel von V-Conecta, einer Veranstaltung, die von V Social im November 2023 in Manizales, Kolumbien, organisiert wurde. Es war das erste persönliche Treffen der lateinamerikanischen gemeindebasierten Tourismusorganisationen, mit denen wir zusammenarbeiten - ein bedeutender Meilenstein im Netzwerk von V Social.
Unser Ziel war, Gemeinden in Lateinamerika innerhalb unseres Netzwerks von Gemeindepartnern zu vernetzen. Zusammen mit Travolution Colombia haben wir ein intensives, denkwürdiges Treffen vorbereitet - ein Treffen, welches von den teilnehmenden Gemeinden selbst gestaltet und vorangetrieben werden sollte. Um sicherzustellen, dass die teilnehmenden Projekte eine bedeutende Motivation für das Treffen zeigten - angesichts des erheblichen finanziellen Engagements für V Social, einer kleinen NGO mit begrenzten Ressourcen -, hatten wir zunächst einen Aufruf zur Bewerbung veröffentlicht. Die Resonanz übertraf unsere Erwartungen: Zahlreiche Videos zeigten das große Interesse der einzelnen Gemeinden an einer Teilnahme und in Briefen wurden wir informiert, wer aus ihrer Gruppe als Vertreter:in der Gemeinde nominiert worden war.
Jede Person, die an der Veranstaltung teilnahm, repräsentierte eine bestimmte Gemeinde und vertrat eine Anzahl von Menschen. Diese Gruppen bewegen sich alle in unterschiedlichen Realitäten und stehen vor vielfältigen Herausforderungen in ihren jeweiligen Gemeinden und Regionen, sind jedoch vereint durch das gemeinsame Engagement für das Wohlbefinden ihrer Gemeinschaften. Tourismus hat sich als eine effektive Triebkraft in dieser kollektiven Anstrengung herausgestellt.
V Social erkannte das Potenzial des gegenseitigen Lernens und wollte diese Organisationen unterstützen, indem es das Knüpfen von Kontakten förderte und Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch bot. Unser Ziel war es, einen Raum für gemeinsames Wachstum zwischen den über ganz Lateinamerika verstreuten Projekten zu schaffen. Wir von V Social wollten die Bedürfnisse und die Perspektive der Gemeinschaften, mit denen wir arbeiten, in den Mittelpunkt unserer Entscheidungsfindung und Ressourcenverteilung stellen, sodass unsere Projekte in Zusammenarbeit mit den unterstützten Menschen gestaltet werden.
Einige Wochen später begrüßten wir die Teilnehmer in Manizales. Ihre Aufregung war nach der langen Anreise greifbar, denn für viele war dies das erste Mal, dass sie ihre Heimatländer verließen. Bereits die Begegnungen am Flughafen markierten den Beginn lebhafter Gespräche über Reiseerfahrungen und Vorfreude auf die kommenden Tage.
Workshops fanden an den nächsten beiden Tagen statt, gefolgt von Interaktionen mit den örtlichen gemeindebasierten Projekten Escopetera y Pirza und Ecorrieles. In Anerkennung der Tatsache, dass gemeindebasierter Tourismus außerhalb von Büroflächen gedeiht, widmeten wir Zeit dem Fördern von menschlichen Verbindungen vor Ort.
Im Ecoparque Los Yarumos, umgeben von Yarumo-Bäumen und frischer Luft, mit einem atemberaubenden Blick auf Manizales, setzten wir uns alle zusammen und identifizierten die Stärken und Schwächen eines jeden Projekts. So deckten wir Parallelen auf und stellten uns gemeinsamen Herausforderungen. Schlüsselthemen waren das Wissen der Vorfahren und indigene Kenntnisse, Generationswechsel und die Beteiligung der Jugend an der Gemeindeentwicklung, die faire Verteilung der Einnahmen der Tourismusindustrie, Gleichstellung der Geschlechter, die Führungsdynamik in Gemeindeorganisationen, das Qualitätsmanagement, die Sicherheit und die Ressourcenknappheit.
Nach Tagen voller intensiver Workshops unter uns erweiterten wir das Treffen, um unsere Erfahrungen mit der Öffentlichkeit zu teilen. Ein Konsortium von Vertreter:innen lateinamerikanischer gemeindebasierter Tourismusprojekte nahm an der Veranstaltung "Palabreando: el turismo indígena y comunitario en América Latina" teil - von Travolution organisiert und von V Social und Chec (größter kolumbianischer Wasserkraftanbieter) unterstützt. Ausgerichtet wurde diese Veranstaltung von den indigenen "Resguardos" der Region, Raum schaffend für robuste Diskussionen, Austausch von Wissen und die Erkundung innovativer Ansätze für indigenen und gemeindebasierten Tourismus in Lateinamerika.
Das überwältigende Engagement der Teilnehmer:innen ermöglichte es uns, das Beste aus unserer gemeinsamen Zeit herauszuholen. Das Ergebnis waren individualisierte Aufgaben für jede Person, die sie mit nach Hause nahm und in ihren Projekten umsetzen kann. Für V Social erhielten wir klare Einblicke darüber, wie wir die drängenden Probleme der Gemeinschaften innerhalb unserer Möglichkeiten angehen können. Viele Aufgaben liegen im kommenden Jahr vor uns, angetrieben von dem Energie- und Motivationsschub, den die Teilnehmer:innen und das V Social Team von der ersten V-Conecta mitgenommen haben.
In die Zukunft blickend hoffen wir, V-Conecta als regelmäßige Veranstaltung zu etablieren, um weiterhin die Perspektiven von Organisationen aus der gesamten Region zusammenzubringen. Unsere gemeinsamen Projekte sollen wachsen, wir wollen weiterhin voneinander lernen und die Stimmen der Menschen, die wir unterstützen, in den Mittelpunkt all unserer Bemühungen stellen.