Ein süßer Austausch. Ein Bericht über einen Projektaustausch zwischen gemeindebasierten Initiativen.

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Costa Rica

Tsiru Ala ist ein ganz besonderes Projekt, das von einer einheimischen Familie in dem Dorf Bambu in Costa Rica betrieben wird. Die Familie empfängt Besucher auf ihrer Farm, um mehr über den Anbau von Kakao und dessen Verarbeitung zu handwerklich hergestellter Schokolade zu erfahren. Dieses neue Projekt von V Social unterstützt die Bemühungen von Tsiru Ala, die Schokolade zu einem fairen Preis zu verkaufen und die traditionellen Anbaumethoden zu erhalten. Das Team von V Social war so begeistert von der Zusammenarbeit mit Tsiru Ala, dass wir sie zu einem „intercambio de experiencias“ eingeladen haben - einem Austausch von Ideen und Erfahrungen, um zum Erfolg des Projekts beitragen zu können.

Experience exchange Zapotal_V Social

 

Fulvia Gonzalez ist Gründerin des Projekts Tsiru Ala und nahm im Januar die 18-stündige Reise zur Halbinsel Osa auf sich, um uns dort zu treffen. Als indigene Frau vom Stamm der Bribri hat Fulvia das Projekt Tsiru Ala genannt, nach einem Ausdruck in ihrer Muttersprache, der „der Sohn des Kakaos“ bedeutet. Dank ihres Enthusiasmus für unseren Erfahrungsaustausch überquerte sie sogar den höchsten Berg Costa Ricas und reiste vom Atlantik bis zum Pazifik. 


Da V Social bereits mit lokalen Projekten in Costa Rica zusammenarbeitet, die mit der Kakaoproduktion zu tun haben, wollten wir unser Wissen mit ihnen teilen. Wir planten drei Tage für Fulvia, um andere Projekte zu besuchen, Erfahrungen auszutauschen und natürlich, um einige der süßen Produkte zu probieren!

 

Unser erster Halt war die Finca La Aurora, ein Agroforstprojekt, das seit acht Jahren besteht und im Begriff ist, eine Bio-Zertifizierung zu erhalten.

 

Wir besichtigten die Farm mit Marita, der Gründerin von Aurora, und sahen, wie Schokolade, Kokosnussöl, Wein und Vanille hergestellt werden. Wir sprachen darüber, wie wichtig es ist, Holz und Obstbäume vermischt anzubauen, und Fulvia erfuhr, wie wichtig es ist, die Produktpräsentation bei der Verpackung der Schokolade zu verbessern. Sie war auch von der Diversifizierung der Produkte auf der Farm fasziniert, insbesondere von der Vanille.

 

Als Nächstes besuchten wir Rancho Raices, ein weiteres Familienprojekt, und erfuhren, dass es mehr als 100 Kakaosorten gibt und dass die Schokolade auf viele verschiedene Arten zubereitet werden kann, darunter Milchschokolade, Schokolade mit Früchten und karamellisierte Schokoladenchips.

 

Was sollen wir sagen, dieser Besuch war ebenso lecker als informativ! Unser Gastgeber, Herr German, wusste viel über die Kakaoproduktion zu berichten und wir hatten interessante Gespräche über Heilpflanzen, ihre Verwendung und deren Tradition in Costa Rica. Fulvia erkannte Möglichkeiten, wie sie die Erfahrung der Besucher auf ihrer Farm verbessern kann, z. B. durch Verkostungen oder das Aufstellen von Rastbänken entlang des Weges.

 

Anschließend besuchten wir Osa Cacao, ein Projekt, das von der Regierung und der Crusa Foundation große Unterstützung erhalten hat. Dank des aufgestockten Budgets konnte das Projekt seine Einrichtungen, einschließlich der Maschinen, verbessern. In unserem Gespräch ging es um die Bedeutung von Markenbildung und Marketing. Fulvia wurde inspiriert, an ihrem Logo zu arbeiten, und V Social bot ihr seine Hilfe an, ihre Designvorstellungen zu verwirklichen.

 

Unser letzter Besuch führte uns zur Finca Kobo, dem Projekt mit der längsten Erfolgsgeschichte auf der Halbinsel. Unter der Leitung des einheimischen Unternehmers Alex Retana hat das Projekt davon profitiert, dass das Land erhalten und der Natur ihren Lauf gelassen wird. Bei diesem Besuch ging es eher um technische Fragen, denn wir lernten etwas über die verschiedenen Pflanzenarten und die Pflanzenzucht. Fulvia lernte, wie man technische Informationen mit Aspekten der Tradition verbindet, und erkannte, wie wichtig es ist, sich in Sachen Kakao gut auszukennen, um schwierige Fragen der Besucher beantworten zu können. 

 

 

Bei Fulvias Besuch ging es aber nicht nur ums Geschäft. Sie hatte ihren Sohn Lukas mitgebracht, und wir wollten ihr die Möglichkeit geben, die natürlichen und kulturellen Attraktionen der Halbinsel Osa zu erkunden. Wir fuhren mit ihnen in den Corcovado-Nationalpark, wo sie im Wald spazieren gehen und von den Führern des einheimischen Veranstalters Osa Wild mehr über die Naturgeschichte erfahren konnten. Danach genossen wir ein letztes gemeinsames Essen in Los Higuerones, einer örtlichen Kooperative, die uns die Unterkunft zur Verfügung stellte. 

Die V Social Foundation setzt sich für die Unterstützung von gemeindebasierten Tourismusprojekten ein, die von Frauen geleitet werden. Wie in den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen dargelegt, hat die Investition in die Gesundheit, die Rechte und das Wohlergehen von Mädchen und Frauen einen Dominoeffekt, von dem alle profitieren. Wir unterstützen drei verschiedene von Frauen geleitete Projekte in Mittelamerika und dies ist der zweite „Erfahrungsaustausch“, den wir koordiniert haben, der erste war ein Tourismusentwicklungsprojekt für Frauen aus Mucuyche, Mexiko

Dieser Austausch ist wichtig, denn er bietet die Möglichkeit, in Echtzeit zu lernen und Frauen wie Fulvia zu zeigen, dass andere ähnliche Arbeit leisten. Sie konnte ihre Interessen und Ideen mit anderen austauschen, die an ähnlichen Projekten beteiligt sind. Es ist magisch, zu sehen, wie Menschen mit gemeinsamen Zielen und Engagement zusammenkommen und der Funke überspringt! 

Fulvia kehrte mit einer Fülle von Wissen und neuen Kontakten nach Hause zurück, bestens gerüstet, um das Beste aus ihrem Projekt zu machen. Wir sind sehr gespannt darauf, wie Tsiru Ala seine reiche und süße Zukunft gestalten wird!

V Social coordinator Ifi saying goodbye to Fulvia and Lucas after a successful weekend full of learnings